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Deutschlands „Wertepuls“ feiert Jubiläum:
Zehnte Führungskräftebefragung der Wertekommission

– belegt stabiles Wertegerüst im deutschen Management,

– zeigt leicht schwindenden Optimismus beim Megathema Digitalisierung

– erteilt Eigennutz und selbstsüchtiger Führung eine Absage

 

Bonn, 28. Juni 2018 – Fach- und Führungskräfte in Deutschland setzen in Fragen der
wertebewussten Führung in Unternehmen auf Vertrauen, (Eigen)Verantwortung und Integrität.
Eigennutz, unlauterem Verhalten und selbstsüchtiger Führung erteilen sie eine Absage, auch und
gerade in Zeiten politischer Autokraten und effekthaschender „fake news“-Behauptungen. Um im
digitalen Wandel erfolgreich zu sein, setzt die überwältigende Mehrheit auf universelle moralische
Werte. Ein Fünftel der Befragten stellt in digitalen Fragen allerdings klar eigennützige Motive in den
Vordergrund.

Das zeigt die diesjährige Führungskräftebefragung der Wertekommission – Initiative Werte Bewusste
Führung e.V.. Deutschlands „Wertepuls“ feiert damit Jubiläum: Zum zehnten Mal erfasst der
ehrenamtliche Verein die Haltung von Führungskräften in Deutschland und fragt nach, an welchen
Werten diese ihr Handeln ausrichten und welche Werte sie in Unternehmen einfordern.
Die Studie wurde gemeinsam von der Wertekommission und der TUM School of Management der TU
München durchgeführt. Teilgenommen haben 605 Führungskräfte aus Deutschland, davon über 80
Prozent aus dem mittleren und oberen Management. Neben den sechs individuellen Kernwerten
(Verantwortung, Vertrauen, Integrität, Respekt, Nachhaltigkeit und Mut), welche die Wertekommission
regelmäßig erhebt, wurden erneut persönliche Präferenzen in Bezug auf zentrale Unternehmenswerte
erfasst. Ein weiterer Fokus in der diesjährigen Befragung lag auf den Herausforderungen des digitalen
Wandels und der Frage, wie diese von Führungskräften der deutschen Wirtschaft wahrgenommen
und eingeschätzt werden.

Langfristtrends bleiben intakt: Vertrauen, Verantwortung, Integrität
Mit Blick auf die individuellen Kernwerte bleiben die Langfristtrends – trotz oder gerade wegen aller
politischen und gesellschaftlichen Aufregung des vergangenen Jahres – intakt: Vertrauen und
Verantwortung wurden erneut als die wichtigsten Werte eingeschätzt. Diese Werte stehen auch beim
digitalen Wandel im Vordergrund. Hinsichtlich der präferierten Unternehmensziele bestätigt sich der
Trend aus den letzten Jahren: Führungskräfte legen großen Wert auf Zusammenhalt und Teamwork
gepaart mit dem Streben nach Kreativität und Innovation.

„Vertrauen und Verantwortung sind die zentralen Werte, die deutsche Führungskräfte gerade auch in
Zeiten der Digitalisierung und den damit verbundenen disruptiven Veränderungen in ihren
Unternehmen gelebt wissen wollen“, erklärt der Vorsitzende des Vorstands der Wertekommission,
Sven H. Korndörffer.

Ein Schwerpunkt der diesjährigen Befragung waren die Herausforderungen der Digitalisierung. Hier
trübt sich das Stimmungsbild der Führungskräfte, verglichen mit dem Vorjahr, ein: Die Befragten
sehen zwar grundsätzlich im digitalen Wandel nach wie vor deutlich mehr Chancen als Risiken – vor
allem, wenn es um den Wirtschaftsstandort Deutschland und die Möglichkeiten für deutsche
Unternehmen geht. Allerdings ist den Befragten sehr wohl klar, dass der digitale Wandel auch
Unsicherheiten und offene Fragen mit sich bringt, gerade wenn es um die Arbeitswelt bzw. die
Situation vieler Beschäftigten in Deutschland geht. Gerade diese Themen und das Tempo der
digitalen Veränderung sorgen für Bedenken. Vor allem die Vorbereitung auf die digitale Arbeitswelt
wird als kontinuierliche Herausforderung gesehen.

Während die Führungskräfte mit Blick auf sich selbst, den Wirtschaftsstandort sowie das eigene
Unternehmen optimistisch in die Zukunft schauen, betonen sie zugleich die Notwendigkeit, dass die
Gesellschaft als Ganzes sowie die Arbeitswelt noch besser auf diese Herausforderung vorbereitet
werden müssen.

Neue Denkweisen für Führung im digitalen Zeitalter
Ein besonderes Augenmerk der diesjährigen Studie lag auf der Frage, welches Denken in Zeiten des
digitalen Wandels gebraucht wird, und welche „Köpfe“ es braucht, um erfolgreich zu führen.
Durchweg bewerten die Führungskräfte in Deutschland die Veränderungsbereitschaft als
bedeutsamste Eigenschaft, in knappem Abstand gefolgt von Offenheit und Authentizität – „auch wenn
es angesichts sich verändernder Rahmenbedingungen attraktiv und mitunter auch sinnvoll erscheinen
kann, auf altbewährte und etablierte Denkweisen und Strategien zurückzugreifen – zukunftsorientierte
Führung und Führungserfolg werden von den Befragten in erster Linie mit Offenheit für Neues und
einer ausgeprägten Veränderungsbereitschaft assoziiert“, sagt Vorstandsmitglied Prof. Dr. Ludger
Heidbrink. „Neues anzunehmen, und dabei dennoch vor Augen zu haben, wofür man einsteht und
welche Prinzipien keine Kompromisse erlauben, zeichnen sich als eine wichtige Qualität erfolgreicher
und zukunftsorientierter Führung ab.“

Wir danken der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, welche die
Führungskräftebefragung 2018 durch ihre großzügige Unterstützung erst ermöglicht hat.

Ansprechpartner Presse:
Sven H. Korndörffer, Tel. 0172 2913333 (Vorsitzender des Vorstands, Wertekommission e.V.)
Prof. Dr. Ludger Heidbrink, Tel. 0171 8362733 (Lehrstuhl für Praktische Philosophie, Universität Kiel)

Über die Führungskräftebefragungen der Wertekommission
Die seit 2006 regelmäßig von der Wertekommission durchgeführten Führungskräftebefragungen dienen dem Ziel,
das Denken und Handeln der Entscheider in der Wirtschaft zum Thema Werte transparent zu machen. Mit ihrer
Mischung aus sich wiederholenden Fragen zum Werteverständnis und wechselnden Fragen zu jeweils aktuellen
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen im Kontext der Wertedebatte sind die Führungskräftebefragungen
der Wertekommission in Deutschland eine in dieser Form einmalige Quelle, wenn es um die Entwicklung des
Werteverständnisses in der deutschen Wirtschaft geht. Die detaillierten Ergebnisse der aktuellen
Führungskräftebefragung sind wie diejenigen der früheren Befragungen auf der Website der Wertekommission
einsehbar.

Über die Führungskräftebefragungen der Wertekommission
Die seit 2006 regelmäßig von der Wertekommission durchgeführten Führungskräftebefragungen dienen dem Ziel, das Denken und Handeln der Entscheider in der Wirtschaft zum Thema Werte transparent zu machen. Mit ihrer Mischung aus sich wiederholenden Fragen zum Werteverständnis und wechselnden Fragen zu jeweils aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen im Kontext der Wertedebatte sind die Führungskräftebefragungen der Wertekommission in Deutschland eine in dieser Form einmalige Quelle, wenn es um die Entwicklung des Werteverständnisses in der deutschen Wirtschaft geht. Die detaillierten Ergebnisse der aktuellen Führungskräftebefragung sind wie diejenigen der früheren Befragungen auf der Website der Wertekommission einsehbar.

Über die Wertekommission
Seit der Aufnahme ihrer Arbeit im Jahr 2005 ist der Begriff „Wertekommission“ zu einem Markenzeichen
geworden. Der Untertitel „Initiative Werte Bewusste Führung“ macht das Anliegen des Vereins noch klarer: Die
Wertekommission, die auf dem ehrenamtlichen Engagement von Führungskräften aus verschiedenen deutschen
Unternehmen und Institutionen basiert, tritt dafür ein, dass sich Werte als Grundlage modernen Managements
und erfolgreicher Führung durchsetzen. Die von der Wertekommission definierten sechs Kernwerte sind
Vertrauen, Verantwortung, Integrität, Respekt, Mut und Nachhaltigkeit. Sie wurden auf mittlerweile 50 so
genannten Werteforen intensiv diskutiert und geschärft, neu gefasst und wieder überarbeitet.

Die sechs Kernwerte bilden die Grundlage der Arbeit der Wertekommission, die neben den Werteforen
Führungskräftebefragungen initiiert und Bücher zum Thema Werteorientierung publiziert.

Über die Professur für Forschungs- und Wissenschaftsmanagement der TUM
Die diesjährige Befragung wurde durch die Professur für Forschungs- und Wissenschaftsmanagement der TUM
School of Management der Technischen Universität München wissenschaftlich begleitet. Neben der Erforschung
und Steigerung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit von Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen
liegt ein inhaltlicher Schwerpunkt der Professur auf der Erforschung und Professionalisierung von
Mitarbeiterführung in den unterschiedlichsten Kontexten. In enger Vernetzung mit Partnern aus der Wirtschaft
widmen sich die Forscher und Forscherinnen der Professur dabei besonders auch den ethischen Fragen und
Implikationen, welche in Zusammenhang mit der erfolgreichen Führung von Beschäftigten und Teams auftreten.

Über das Executive Education Center der TUM School of Management
Das TUM School of Management Executive Education Center (EEC) orientiert sich als Aushängeschild der
gesamten TUM School of Management an den thematischen Lehr- und Forschungsschwerpunkten der Fakultät.
Im EEC bündelt sich die betriebswirtschaftliche und persönliche Weiter-, bzw. Fortbildung für Führungskräfte an
der TUM. Auf Vermittlung der neuesten Forschungsergebnisse und hohen Praxisbezug wird besonderer Wert
gelegt. Das Executive Education Center bietet drei Executive MBA-Programme für Führungskräfte sowie eine
große Auswahl an Zertifikatsprogrammen und Executive Trainings zu Themen von Führung zu Innovation, Private
Equity zu Employer Branding, von Business Architektur bis hin zu Finanzen. Besonderen Wert schaffen die
Customized Programs, die speziell auf die Bedürfnisse einer Organisation und ihrer Mitarbeiter zugeschnitten
werden.

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